Fünf Tage Zeit, um ein Land voller Gegensätze, versteckter Orte und interessanter Geschmäcker zu erforschen. Eine Erlebnisreise vom Strand über endlose Wüste bis hin zu schneebedeckten Bergen – in Marokko ist alles zu finden! Ruinen, Lehmhäuser und unendliche Gassen, hinter denen sich verzaubernde Plätze verstecken – jede Ecke birgt ein überraschendes Geheimnis. Marokko, ein Land, das alle Sinne anspricht. Wir haben die Chance, einige dieser wunderschönen und unterschiedlichen Orte Marokkos auf einer Rundreise zu entdecken und sowohl in einem Reisebericht als auch in bewegten Bildern in einem Video festzuhalten.

Merhaba in Marokko – Reise in eine fremde Welt

Bereits zu Beginn unserer Reise entführt uns die Königsstadt Marrakesch, die ehemalige Hauptstadt von Marokko, in eine andere Welt. In der Abenddämmerung brechen wir auf, die kleinen Gassen außerhalb der Medina zu entdecken. Es geht vorbei an den in Djellaba-Kutten gekleideten Marokkanern, die sich an den zahlreichen Streetfood Ständen ihr Abendessen kaufen, und an zerfallenden Häusern bis zu einem majestätischen Innenhof. Hier empfangen uns Tausende Lichter, traditionelle Live-Musik, kräftig gesüßter Minztee – und ein leckeres marokkanisches Drei-Gänge Menü. Der erste Abend unserer Marokko-Reise, eine Reizüberflutung der Sinne – in der schönsten Art und Weise.

Der Hauptplatz Djemaa el-Fna in der marokkanischen Stadt Marrakesch.
Typische marokkanische Gewürze auf einem Markt.

Marokkos Vielfalt – Willkommen im Orient!

Unsere Weiterreise führt uns in Richtung Berge. Wir fahren vorbei an verlassenen Dörfern, entlang eines lehmfarbenen Flusses – bis plötzlich bunte Stände mit selbstgemachten Tontöpfen, Lampen, Tischen und kleinen Restaurants am Wegesrand auftauchen. Um die Aussicht zu genießen, machen wir einen Stopp. Wir schauen hinab in ein strahlend grünes Tal, durch welches sich der braune Fluss schlängelt. Hoch über uns wandert der Blick zu einem alten Bergdorf. Vögel kreisen über den Dächern der Lehmhäuser, während zarte Wolkenschleier die Berge im Hintergrund umhüllen. Ein Anblick, der uns den Atem verschlägt.

Mit dem Atlas-Gebirge im Hintergrund, dem mächtigen Bergmassiv des Landes, reisen wir weiter durch die schier unendlichen Weiten der Steinwüste in Marokkos Hinterland, die noch so manch spannendes Abenteuer für uns parat hält. Mit unseren Quads erforschen wir auf unserer Reise Ruinen mitten im Nirgendwo, mit Kamelen reiten wir in den Sonnenuntergang und in einem von Kerzen erleuchteten Zelt verbringen wir die Nacht in der Wüste. Über uns funkeln Millionen Sterne am Firmament – wer versuchen würde, die Sterne zu zählen, hätte sicherlich einiges zu tun.

Ein Dorf im Atlasgebirge in Marokko.


Marokkos kletternde Ziegen

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel fahren wir vorbei an endlosen Arganplantagen. Der Arganbaum gehört mit seinen 65 bis 80 Millionen Jahren zu den ältesten Bäumen der Erde und beschert Marokko sein flüssiges Gold und einen echten Gaumenschmaus – das kostbare Arganöl, das aus den Arganmandeln des Baumes gewonnen wird. Das natürliche Vorkommen des Baumes einzig im Südwesten Marokkos macht den Baum zu einem der wertvollsten Anbauten in den trockenen Weiten des Landes.

Das wissen im Übrigen auch Ziegen zu schätzen – sie pflegen auf die Bäume zu klettern, um die Blätter und Früchte des Arganbaumes zu knabbern und sorgen so für ein skurriles Bild, das zu einer Touristenattraktion geworden ist. Aber Vorsicht: Einige Einheimische setzen die Ziegen absichtlich in die Bäume, um Touristen anzulocken. In der prallen Sonne harren die Tiere zum Teil stundenlang auf extra gebauten Plattformen aus. Wer sich im Vorfeld erkundigt, kann Gegenden, in denen das Schauspiel inszeniert wird, meiden.

Buntes Marrakesch und die weiße Hafenstadt Essaouira

Einen Kontrast zur Wüste und zur Großstadt Marrakesch bietet Essaouira, eine verwunschene, kleine Küstenstadt. Angekommen in der Medina kehren wir für die Nacht in einem der unzähligen Riads mit Aussicht über die gesamte Stadt ein. Der kalte Atlantikwind weht durch die Haare und sorgt für eine willkommene Abkühlung zur heißen Wüste. Das Kreischen der Möwen hallt durch die Luft und hinter den zerfallenen Dächern geht die Sonne langsam unter. Der Ruf des Muezzins dröhnt durch die bunten Gassen und die Menschen machen sich auf den Weg zum Abendgebet. Essaouira, so ganz anders als Marrakesch, aber einen Besuch wert.

Zurück in Marrakesch steht ein Ausflug zum zentralen Marktplatz Djemaa el-Fna auf dem Programm. Eine Perfektion der Reizüberflutung erwartet uns hier. Laute Musik, tanzende Menschen, Schlangenflüsterer und rauchende Essensstände zeichnen die Kulisse. Doch das wahre Geheimnis dieses Ortes liegt mal wieder versteckt zwischen den Häusern am Rande des Platzes: die bunten, quirligen Souks.

Ob Hochgebirge, Wüste oder Meer, ob das pulsierende Marrakesch oder die kleine Küstenstadt Essaouira: Marokko verspricht vielfältige Eindrücke.  

In den verwinkelten Gassen rund um den Platz Djemaa El Fna reihen sich rund 8.000 Geschäfte mit Gewürzen, Kleidung, Schuhen, Lampen, Keramik und Silberwaren aneinander. Handwerke jeglicher Art und verschiedene Kunstwerke entstehen auf kleinstem Raum. Funkelnde Lichter, eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse und außergewöhnliche Gerüche verleihen diesem Ort einen Hauch von Magie.

Ein Heißluftballon über der einzigartigen Agafay-Wüste.

Der perfekte Abschluss unserer Marokko-Rundreise ist eine Fahrt im Heißluftballon. Hoch oben in der Luft verschlägt uns das Panorama unter und über uns den Atem. Besonders bei Sonnenuntergang bietet die Landschaft mit ihren Goldtönen einen schillernden Anblick.

Als wir nach fünf Tagen die Heimreise antreten, ist uns das Königreich Marokko noch immer ein magisches Rätsel. Ein buntes Land der Gegensätze, was alle Sinne auf beeindruckende Weise verzaubert.

Fotos: Marko Roth, Filmregisseur

Letzte Aktualisierung: 08. April 2020