Begeisterte Asien-Urlauber wissen es schon lange und Neulinge erkennen es schnell: Thailand ist ein unvergleichlich vielseitiges Reiseland. Schließlich ist es nicht umsonst das wohl beliebteste Ziel Südostasiens. Die palmengesäumten Strände des Landes und die Gastfreundschaft der Einheimischen sind den meisten Reisebegeisterten längst bekannt. Diverse Wassersportmöglichkeiten, atemberaubende Wander- und Radwege sowie luxuriöse Wellness-Tempel kommen vielen hingegen nicht sofort in den Sinn, wenn sie an Thailand denken. Zu Unrecht! Denn die Möglichkeiten für Aktivitäten in Thailand sind vielfältig. Ob wohltuende Massage oder Abenteuer in facettenreicher Natur – wir verraten, was Urlauber in ihrem Thailand-Urlaub an Land und unter Wasser alles erleben können.
Wassersport in Thailand – Tauchen, Kanufahren und Co.
Thailands Schönheit vom Wasser aus erleben
Gute Nachrichten für alle Wasserratten, die auch im Urlaub gern aktiv sein möchten: In Thailand herrschen das ganze Jahr hindurch optimale Wassersportbedingungen. Besonders in bei Urlaubern beliebten Orten wie Phuket und Koh Samui ist das Angebot groß. Reisende können sich hier beim Parasailing mit einem Gleitschirm hinter einem Boot durch die Luft ziehen lassen, Kitesurfen ausprobieren oder sich im Stand-Up-Paddling versuchen.

Ein weiterer Weg, Thailands Schönheit vom Wasser aus zu entdecken, ist eine Fahrt mit einem Kanu oder Kajak. Von allen Arten, die facettenreichen Nationalparks des Landes zu erkunden, ist dies die vielleicht schönste. Im Mu Ko Ang Thong Nationalpark nahe Koh Samui werden zum Beispiel geführte Touren zu den Highlights des Parks angeboten. Zahlreiche Schnorchel-Stopps mit genügend Zeit zum Erkunden der artenreichen Unterwasserwelt sind dabei inklusive! Bei einem solchen Tagesausflug bestaunen Urlauber die farbenprächtige „Grüne Lagune“, paddeln entlang skurriler Felsformationen und entdecken mystische Höhlen. Auch eine geführte Kanufahrt auf dem Fluss Klong Sok im Khao Sok Nationalpark ist ein unvergessliches Erlebnis, bei dem Reisende die wilde Dschungellandschaft am Flussufer auf sich wirken lassen können.
Wer es rasant mag, wird auch von diesem Tipp begeistert sein: Auf den Flüssen in Thailands Norden und im Inland wird River Rafting angeboten. Besonders beliebt ist hierfür der Fluss Mae Klong in Thailands westlicher Zentralregion. Dieser führt das ganze Jahr hindurch genügend Wasser für ein aufregendes Rafting-Erlebnis. Die Monate Juli bis Januar gelten hierfür als die beste Zeit. Urlauber können in Schlauchbooten die tosenden Kaskaden hinuntergleiten und in den ruhigeren Passagen die landschaftliche Schönheit aufsaugen. Wälder, Graslandschaften und Kalksteinfelsen säumen die Flussufer des Mae Klong.
Tauchen in Thailand – Die bunte Unterwasserwelt erkunden
Eine der beliebtesten Aktivitäten in Thailand ist das Tauchen. Das Land gilt nicht umsonst als eine der beliebtesten Destinationen für Tauchurlaube weltweit. Einige der begehrtesten Tauchspots liegen im Westen des Landes in der Andaman-See. Vor allem rund um Phuket eröffnet sich sowohl erfahrenen Tauchern als auch Anfängern die gesamte Bandbreite an Unterwasserschönheit. Ausgedehnte Riffe, blühende Korallengärten, dramatische Steilwände und geheimnisvolle Wracks warten darauf, entdeckt zu werden. Auch gute Tauchschulen gibt es hier reichlich, so dass auch unerfahrene Unterwasser-Fans einen Tauchschein erwerben sowie erste Tauchgänge genießen können.

Eines der bekanntesten Tauchgebiete der Andaman-See sind die Similan-Inseln. Sie werden für Tagesausflüge von Khao Lak oder Phuket regelmäßig angefahren und gelten unter Tauchern und Schnorchlern als eines der weltweit schönsten Reviere. Die neun unbewohnten Inseln gehören zum Mu Ko Similan Nationalpark und begeistern mit einer artenreichen Flora und Fauna. Unter Wasser können Urlauber unter anderem auf Clownfische, Riffhaie und Mantarochen treffen und bunte Hart- und Weichkorallen bestaunen.
Auch die Surin-Inseln nahe der Küste Myanmars sind ein lohnenswertes Ziel für Unterwasser-Fans. Die weniger bekannte und daher nicht so stark besuchte Inselgruppe hält einiges an Überraschungen bereit. Eine unvergleichlich große Vielfalt an Hartkorallen und großer Fischreichtum erwartet Taucher hier unter Wasser. Auch einer der besten Plätze, um den beeindruckenden Walhai zu beobachten, gehört zum Mu Ko Surin Nationalpark. Rund um den Richelieu Rock tummeln sich besonders von Februar bis Mitte Mai die faszinierenden Meeresgiganten. Die Begegnung mit einem Walhai gehört sicher zu den Erlebnissen, die auch erfahrene Taucher nie mehr vergessen werden.
Die beste Zeit für Tauchgänge in Phuket und Umgebung sind übrigens die Monate November bis April. Dann herrscht hier Trockenzeit und Taucher können sich über eine besonders weite Sicht unter Wasser freuen.
Aktivitäten in Thailand an Land – Klettern, Wandern und Radfahren
Strände, Reisfelder, Königspaläste, Tempel und Ruinen – Thailand strotzt vor Schätzen und Gegensätzen. Nicht verwunderlich daher, dass auch Outdoor-Freunde das Land immer häufiger auf ihrer Bucket-List notieren. Zwar mögen Radtouren nicht der erste Gedanke sein, der Urlaubern in Bezug auf Thailand-Aktivitäten in den Sinn kommt, doch es lohnt sich: Nicht nur gibt es hier professionelle Radverleihe, auch das Angebot an Radtouren ist schier unendlich. Viele Sightseeing-Highlights wie etwa die beiden UNESCO-Weltkulturerbestätten Ayutthaya können hervorragend per Rad erkundet werden. Die Tempelruinen in Ayutthaya beispielsweise bieten eine einmalige Kulisse für eine Radtour: An den Ruinen vorbei führt der Weg auf einer 25 Kilometer langen Strecke am Chao Phraya-Fluss entlang bis zum ehemaligen Sommerpalast der königlichen Familie Bang Pa-In. Während Küstenrouten wie etwa die Strecke von Krabi nach Phang-nga sich dank ihrer flachen Umgebung eher für Anfänger eignen, können sich Fortgeschrittene in den Bergregionen Chiang Mai, Chiang Rai oder Mae Hong Son probieren.

“Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen”, fand schon Johann Wolfgang von Goethe. Das könnte auch das Motto all jener sein, die sich auf Wander- und Trekking-Abenteuer in Thailands atemberaubender Naturkulisse begeben. Besonders beliebt zum Wandern und Trekken sind die Provinzen in Thailands Norden, in denen allen voran die unberührten Regenwälder immer wieder zum Ziel werden – doch sind sie das längst nicht allein: Auch die ursprünglichen Bergdörfer in dieser Region ziehen Wanderer an, die Thailand nicht verlassen wollen, ohne eine Begegnung auf Augenhöhe mit den Bergvölkern samt spannendem Einblick in ihre jahrhundertealten Traditionen erlebt zu haben. Besonders ambitionierte Sportler machen auch vor dem 2560 Meter hohen Berg Doi Inthanon nicht Halt – und können hinterher stolz behaupten, den höchsten Berg Thailands bezwungen zu haben.
Doch auch der Süden Thailands hat einiges zu bieten: So verlieren wohl alle Wanderer, die sich für Seen, Wasserfälle und Höhlen begeistern können, im Khao Sok Nationalpark ihr Herz. Hier stehen Höhlenwanderungen und Dschungeltrekking auf dem Programm. Und wer glaubt, im Zentrum des Landes ist nichts los, der irrt ebenfalls. Auch hier werden Wanderer fündig; ein gutes Beispiel ist der Nationalpark Khao Yai, der mit stolzen 50 ausgeschilderten Pfaden mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden lockt und durch unvergessliche Dschungellandschaften – mit einer exotischen Tier- und Pflanzenwelt sowie rauschenden Wasserfällen – führt.
Thailand, das Wellness-Paradies schlechthin
Traditionelle Medizin, ausgefeilte Massagetechniken und buddhistische Meditationspraktiken – Thailand ist viel mehr als ein Traumziel für Gourmets und Naturfreunde. Denn das südostasiatische Land ist auch Vorreiter darin, der steigenden Geschwindigkeit des Alltags und dem damit verbundenen Dauerzustand körperlicher und seelischer Anspannung entgegenzutreten. So verwundert es nicht, dass auch immer mehr gesundheitsbewusste Reisende ihren Weg in das Wellnessparadies Asiens antreten. Allen voran die Ganzheitlichkeit der thailändischen Heilkunst ist für viele Europäer eine völlig neue Erfahrung: So gehen die Praktiken über die Bekämpfung einzelner Symptome weit hinaus; eine Behandlung schließt immer gleich Körper, Geist und Seele ein.

Die lange Tradition der Thai-Massage
Sie ist über 2.500 Jahre alt und aus der thailändischen Kultur nicht mehr wegzudenken: die Thai-Massage. Viele Menschen mögen diese besondere Massagebehandlung mit Elementen der Chiropraktik und Akupressur bereits am eigenen Leib erlebt haben, doch die wenigsten kennen ihre Geschichte. Nuad Thai, wie die Thai-Massage auch genannt wird, war einst nicht mehr als eine bloße Selbsttherapieform unter thailändischen Bauern. Nach einem anstrengenden Tag auf dem Feld konnten den Arbeitern schon mal ganz schön die Muskeln schmerzen – gut, dass jedes Dorf verschiedene Massageheiler zur Seite stehen hatte, die sich mit ihrem Wissen bestens um die Schmerzpunkte ihrer Klienten kümmerten. Mit der Zeit entwickelte sich so gebündeltes Wissen, das die Ausübung von Nuad Thai sogar zu einem eigenen Beruf werden ließ.
Die Anerkennung dieses kulturellen Berufsfeldes geht sogar so weit, dass die Thai-Massage im Jahr 2019 von der UNESCO in die Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen wurde. Ihre weltweite Anerkennung hätte die Thai-Massage aber wohl nicht erlangt, würde sie nicht in dem Ausmaß überzeugen. Kein Wunder, dass immer mehr Entspannungssuchende nach Thailand reisen, um hier Erlösung von Schmerzen zu finden und dem Trubel des Alltags zu entkommen. Dafür müssen Touristen oft nicht lange suchen: Viele Gesundheitszentren, Massagesalons, Day und Hotel-Spas bieten die thailändische Massageform aus Überzeugung an. Von den Masseuren ist übrigens voller Einsatz gefragt, denn neben den Händen arbeiten sie auch mit Ellbogen, Armen, Knien und Füßen. So können sie ihren Klienten in einen möglichst hohen Zustand der Entspannung versetzen.
Meditation lernen in Thailands Klöstern
Doch Thailand wäre wohl kein Wellness-Paradies, wären das schon alle Joker gegen den Alltagsstress. Was in unsere westlichen Gefilde langsam Einzug hält, ist in Thailand schon seit Ewigkeiten gang und gäbe und wird vor allem in den Klöstern des Landes praktiziert: die Meditation. Sein inneres Gleichgewicht zu finden, ist für viele Menschen ein Balanceakt, der auf eigene Faust oft kaum zu bewältigen ist. An die Hand genommen fällt es deutlich leichter, die Schwankungen des Lebens auszugleichen. Genau das erleben Ruhesuchende in Thailands Klöstern. Hier werden sie in Tempeln oder Meditationszentren in eine Welt entführt, zu der der Alltag keinen Zugang findet.
Besonders relevant sind die Meditationsformen Samatha und Vipassana. Während erstere den Geist durch starke Konzentration zum Stillstand bringen soll, ist das Ziel der Vipassana der sogenannte “Klarblick”. Mit Fleiß und Geduld können Gäste so die unvergessliche Erfahrung machen, ihre Umgebung auf völlig ursprüngliche Art und Weise wahrzunehmen. Gäste, die sich eine solche Erfahrung wünschen, sollten bereit sein, sich dem Leben im Kloster anzupassen. Auf technische Geräte wie Handys oder Laptops müssen sie dabei verzichten. Aber wer würde das nicht in Kauf nehmen mit der Aussicht auf einen Alltag ganz ohne Sorgen?

Entspannung pur im Beauty-Tempel
Eine Ruheoase in der Urlaubsblase – so kann der Besuch in Thailands Spas Urlaubern vorkommen. Man könnte fast meinen, die sanften Sonnenstrahlen, das beruhigende Rauschen des Meeres und die Herzlichkeit der Thais würden ausreichen, um Körper und Seele zu entspannen. Doch die Strapazen des Alltags lassen sich oft nicht so einfach abschütteln. Dies ist allerdings nicht der einzige Grund, aus dem immer mehr Urlauber Thailands Wellness-Tempel aufsuchen. Viele Gäste wollen sich selbst überzeugen, denn thailändische Spas und Retreats tauchen Jahr für Jahr in den Top 10 aller Beauty-Tempel weltweit auf. Und das nicht grundlos! Das Besondere an Thailands (Luxus-)Spas: Oft arbeiten hier Ärzte mit Masseuren, Beauty-Experten, Yogalehrern und Ernährungsberatern zusammen. So pendeln sich auch die Behandlungen irgendwo zwischen Wellness und Therapie ein. Viele Urlauber, die nach alternativen Heilmethoden suchen, werden hier fündig. Und so steigen sie auf der Heimreise mit einem völlig anderen Gefühl aus dem Flieger als sie eingestiegen sind.
Autorinnen: Berit Sellmann & Kim Vattersen
Letzte Aktualisierung: 22.12.2021