Wie ein weißer Geist schleicht der Nebel um den Wehrturm der Burg, die sich in der Ferne auf einem Podest aus Klippen zwischen Meer und Land erhebt. Es ist still. Beinahe. Nur der heulende Wind, der sich wellenartig in das entfernte Rauschen des Ozeans wirft, durchbricht die gespenstische Ruhe. Fast scheint es, als sänge er eine Melodie, die hypnotisch in die irische Vergangenheit einzuladen weiß. Mit jedem Schritt wird die einstige Festungsanlage größer und scheinbar mächtiger. Bis sie plötzlich in all ihrer Pracht vor dem Besuchenden steht. Der Nebel hat einer nahezu greifbaren Aura vergangener Zeiten Platz gemacht. Wer ganz ruhig ist, hört die Burgmauern leise Geschichten aus verstrichenen Jahrhunderten raunen …
Sie sind einer der vielen Gründe, weshalb Urlaubende sich für die grüne Insel entscheiden: die zahlreichen Burgen und Schlösser Irlands. Mit ihren mehr als 3.000 Exemplaren werden Irland-Urlaubende zwar mit einer Vielfalt überrascht, die wahrlich einzigartig ist, gleichzeitig aber vor die Qual der Wahl gestellt. Welche Burgen und Schlösser Irlands sind wirklich eine Besichtigung – oder wohl eher einen anregenden Austausch beim späteren Pub-Besuch – wert? Vorhang auf für die schönsten Burgen und Schlösser auf der grünen Insel!
Dunluce Castle in der Grafschaft Antrim – Die filmreife Festung aus „Game of Thrones“
Eines steht fest: Irlands Schlösser und Burgen sind wahrlich filmreif. Dass das auf eine von ihnen ganz besonders zutrifft, fanden die Location-Scouts der beliebten Serie Game of Thrones. Kurzerhand wählten sie das Dunluce Castle im Norden Irlands zum Schauplatz aus, um Burg Peik des Hauses Gaufreud darzustellen. Was sie an dieser mittelalterlichen Ruine faszinierte, fragt sich niemand mehr, der vor der ehemaligen Festung steht. Auf einem Basaltfelsen thronend, blickt Dunluce Castle geradewegs auf die wilde Irische See – und hält Besucher und Besucherinnen an, dasselbe zu tun. So mancher oder manche hat hier, an dem schroffen Übergang zwischen Land und Meer, das Gefühl, der Ozean flüstere von vergangenen Zeiten. Auslassen würde er in seinen Erzählungen sicherlich nicht das Schiff der spanischen Armada, das hier im 16. Jahrhundert strandete, um anschließend von der Besitzerfamilie McDonnells geplündert zu werden. Die Schiffskanonen nutzten sie später zur Verteidigung ihrer Burg, mithilfe des Schatzes bauten sie ihr Anwesen weiter aus. Doch lang hielt das Glück nicht an: Im 17. Jahrhundert soll eine Küche, die die McDonnells damals errichteten, während eines heftigen Sturms mitsamt des Küchenpersonals ins Meer gestürzt sein. Die Unsicherheit der Lage zwang die Familie letztendlich dazu, ihr Anwesen zu verlassen. Dass das Leben hier vor vielen Jahrhunderten alles andere als einfach gewesen sein muss, verdeutlicht auch die Grotte unterhalb der Ruine. Die Angst vor Belagerungen zwang die Bewohnenden, hier Schutz zu suchen. Besuchende können die Grotte auf eigene Faust oder auf geführten Touren erkunden. Eine Smartphone-App liefert darüber hinaus Karten und interaktive Unternehmungen.

Glenarm Castle in der Grafschaft Antrim – Ältestes Anwesen Irlands und Schauplatz der Highland Games
So manch einer, der sich zum Glenarm Castle aufmacht, staunt zunächst einmal nicht schlecht: Das Herrenhaus sieht fast ein wenig zu imposant aus, um seinem Ruf als ältestes Anwesen Nordirlands gerecht zu werden. Doch wer einmal vor dem eindrucksvollen Bauwerk steht, wird beinahe magisch zu ihm hingezogen – und kommt so unausweichlich auch mit seiner Geschichte in Kontakt. Und die liefert eine Erklärung: An dem Ort, an dem Glenarm Castle heute steht, stand bereits im 13. Jahrhundert eine Burg. Das heutige Anwesen wurde am selben Platz erst im Jahr 1636 von Sir Randal McDonnell errichtet. Erstaunlicherweise befindet sich das Herrenhaus auch heute noch im Privatbesitz der McDonnell-Familie. Deren Entscheidung, ihr Anwesen im Rahmen von Führungen auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, danken Irland-Urlaubende heute stillschweigend. Denn die zahlreichen Gemälde, Portraits und irischen Möbel, die Augen zum Leuchten bringen, wären ihnen sonst vorenthalten geblieben. Überhaupt ist es dem Glück zu verdanken, dass das Schloss heute besucht werden kann. Denn im Jahr 1929 fiel ein Großteil von Glenarm Castle einem Feuer zum Opfer – die Geschichte hinter diesem eigentlich tragischen Fakt sorgt bei Gästen immer wieder für Schmunzler. Erzählungen nach wollte die Haushälterin ein Feuer machen, um einen federlosen Papagei zu wärmen. Doch das Feuer breitete sich aus und so brannten große Teile des Schlosses nieder. Nicht nur im Schloss, sondern auch darum herum gibt es so einiges zu entdecken: Der Walled Garden mit seinen Obst-, Gemüse- und liebevollen Blumenbeeten lädt zu einem Spaziergang ein – in einem der bekanntesten Veranstaltungsorte Irlands. Denn alljährlich finden hier neben Open-Air-Konzerten im Rahmen des Dalriada-Festivals auch spannende Highland Games statt, deren Besuch sich während eines Aktivurlaubs in Irland definitiv lohnt!
Hillsborough Castle in der Grafschaft Down – Wo die Queen einst ein und aus ging
Eleganz, Würde und königliches Flair, wo das Auge hinschaut – das erwartet Gäste im Hillsborough Castle. Dass das Anwesen, das streng genommen kein Schloss, sondern ein georgianisches Herrenhaus ist, in Irlands Historie einen hohen Stellenwert genießt, kann man anhand des prunkvollen Äußeren bereits erahnen. Schon seit 300 Jahren öffnet Hillsborough seine Tore bedeutenden Irland-Besuchenden, darunter etwa Benjamin Franklin oder der Dalai Lama. Doch allen voran die Tatsache, dass Queen Elizabeth II. den historischen Palast bei ihren Aufenthalten in Nordirland als Residenz nutzte, rechtfertigt dessen Bedeutung. Auch die Innenräume des Anwesens können über die geschichtliche Relevanz dieses Ortes nicht hinwegtäuschen. Besuchende können in den sogenannten State Rooms sowohl mehr über die Vergangenheit des Herrenhauses als auch über die Geschichte Irlands erfahren – oder etwa auf den Spuren der Queen wandeln: In dem mit grünem Seidendamast bespannten Throne Room beispielsweise erwartete Königin Elizabeth im Jahr 1953 Gäste, um ihre Krönung zu feiern. Das Äußere des prachtvollen Anwesens kann mit der Inneneinrichtung zweifelsohne mithalten. Der Walled Garden, in dem schon im 18. Jahrhundert Blumen, Obst und Gemüse angebaut wurden, sorgt für leuchtende Augen und staunende Münder. All jene, die nach all den Eindrücken vom Hunger getrieben werden, können sich im Anschluss im Hillsborough Castle Café von feinen Köstlichkeiten aus dem Garten verwöhnen lassen – und werden dabei anerkennend feststellen: definitiv ein Anwesen mit Geschmack.
Trim Castle in der Grafschaft Meath – Die größte anglonormannische Burg Irlands
Kein Wunder, dass so viele Irland-Besuchende geradewegs nach Trim aufbrechen, denn der Ort ist eine wahre Schatztruhe der Historie. Grund dafür ist allen voran das Trim Castle, die größte anglonormannische Burg Irlands – und einst sogar die größte Europas! Dass die Iren stolz auf diese gut erhaltene, alte Festung sind, ist also völlig verständlich – gleichzeitig aber auch ein wenig mit Ironie besetzt: Denn erbaut wurde die Festung einst als Bollwerk gegen die Iren. Die anglonormannischen Eroberer errichteten Trim Castle, nachdem die Iren den hölzernen Vorläufer zerstörten, aus Stein – und mit einer sage und schreibe drei Meter dicken Festungsmauer, die sich um die Burg schlängelt. Im Jahr 1993 übernahm der irische Staat die Burg, nachdem sie lang in Privatbesitz war. Sieben Jahre später stürmten bereits die ersten Touristen den Schatz von Irlands “Ancient East” und tauchten tief ein in den Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse wie etwa die Konföderationskriege des 17. Jahrhunderts. Schauplatz ist die weltberühmte Burg aber auch in anderem Sinne: Im Film “Braveheart” diente Trim Castle als Kulisse für die Festungsstadt York. Wer den filmreifen Ort kennenlernen möchte, kann das Gelände der Burg kostenfrei besichtigen.

Strokestown House in der Grafschaft Roscommon – Eine Zeitreise im Zeichen der Kontraste
Die Zeitreise, die Gäste des Strokestown House erleben dürfen, geht tief – sowohl in die wohl verheerendste Sozialkatastrophe des 19. Jahrhunderts als auch ins Herz. Kein anderes Haus auf der grünen Insel lässt Besuchende auf derart authentische Weise in die irische Hungersnot “Great Famine” eintauchen. Der einstige Landsitz der Adelsfamilie Pakenham Mahon führt Interessierte zunächst in sechs geräumigen Sälen durch das Leben der Familie, bevor die große Hungersnot Irlands Bevölkerung in den Tod zwang. Noch original erhaltene Prunksäle und Privatgemächer mit imposanten Himmelbetten geben mithilfe von noch aus der damaligen Zeit stammenden Relikten wie Haarbürsten, Reisekoffern, falschen Backenbärten sowie Nachttöpfen einen authentischen Einblick in das Leben der Reichen um 1845. Die Ausstellung in den ehemaligen Stallungen könnte dazu keinen größeren Kontrast bieten. Anhand von Dokumenten über Prachtgesetze oder hohe Mietforderungen und Bilder von Emigrationsschiffen erhalten Gäste einen Einblick in die Nöte der Bevölkerung nach dem Ausbruch der Kartoffelfäule. Wem all das zu traurig ist, der verschwindet schnell wieder ins Haupthaus und bewundert den Salon mit der imposanten Bibliothek oder die gusseiserne Küche.
Dun Aonghasa in der Grafschaft Galway – Eine irische Burg mit Hang zur Dramatik
Eine der schönsten Burgen Irlands begeistert mit einer Prise Dramatik, hohen Klippen und wildem Meeresbrausen – und der Frage, ob das, was Irland-Urlaubenden sich hier auf der Insel Inishmore offenbart, tatsächlich als Burg bezeichnet werden kann. Denn das tiefe ringförmige Bauwerk am Rande einer 90 Meter hohen Klippe sieht so gar nicht nach einer typischen Festung aus. Und das ist Dun Ahgonhsa auch nicht. Die Steinwälle, die Gäste hier bestaunen, lassen sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen. Nachweislich wurde dieser Ort bereits 1500 vor Christus besiedelt, die später errichtete Festungsanlage soll mehrere Holzbauten eingerahmt haben. Die Frage, warum sich die Felsplatte des Forts so nah an den Klippenrand schmiegt, leitet so manchen Besuchenden geradewegs ins Besucherzentrum mit Museum. Dass hier statt Antworten nur Vermutungen warten – Ist ein Teil des ehemaligen Forts womöglich ins Meer gestürzt? –, tut dem verwunschenen Ort wahrlich keinen Abbruch. Vielmehr trägt es zur Mystik Dun Aonghasas bei. Dadie Klippen nicht abgesichert sind, sollten Besichtigende Vorsicht walten lassen und trotz all der Euphorie nicht zu nah an die Küstenlinie treten. Und wenn der Blick an klaren Tagen über den Ozean ganze 120 Kilometer bis zum Mount Brandon auf der Dingle-Halbinsel schweift, sind sich viele Gäste einig: Dieser geschichtlichen Hinterlassenschaft kann so schnell keine andere das Wasser reichen. Wie auch? Derart nah am Ozean liegt keine von ihnen.

Birr Castle in der Grafschaft Offaly – Das größte Teleskop der Welt wartet!
Wer Birr Castle besucht, der kann nach den Sternen greifen – dass das nicht allein im übertragenen Sinne gemeint ist, wird Besuchenden an diesem magischen Ort schnell klar. Denn das seit 1620 im Besitz der Familie Parsons liegende Schloss wartet mit dem größten Teleskop der Welt auf! Das 18 Meter lange Exemplar wurde im Jahr 1845 von William Parson, einem berühmten Astronom, erbaut und ist auch noch heute, 150 Jahre später, voll funktionstüchtig. Der berühmte Leviathan, wie das Spiegelteleskop genannt wird, entfacht bei so manchem Gast schnell das Interesse für Astronomie. Wie gut, dass Birr Castle hierfür vorgesorgt hat: Im angrenzenden Science Center warten spannende Hintergründe über Astronomie-Themen sowie die Erkundung des Alls. Dass sich Himmel und Erde in Sachen Schönheit nicht viel nehmen, beweist die 50 Hektar große Parkanlage dieses Schlosses in Irland. Mehr als 2000 verschiedene Baum- und Straucharten aus aller Welt haben die Parsons hier in den letzten 150 Jahren angepflanzt und lassen die Herzen von Naturfreunden höherschlagen. Drei Wanderwege unterschiedlicher Längen führen zudem durch die wundervolle Landschaft um das Schloss. Ein Ort, an dem sich Himmel und Erde treffen – und von einem Hauch Mystik zusammengehalten werden.
Malahide Castle in der Grafschaft Dublin – Diese Burg in Irland garantiert mystische Momente
Um mystische Momente zu erleben, müssen Reisende die Hauptstadt möglichst weit hinter sich lassen? Falsch gedacht! Denn als eine der schönsten Burgen in Irland zählt zweifelsohne das Malahide Castle vor den Toren Dublins. Und auch, wenn die weitläufigen Schlossgärten mit ihrer Farbenpracht vom Gegenteil zu überzeugen versuchen, sind schaurige Momente hier vorprogrammiert – spätestens, wenn Besuchende von dem Geist von Malahide hören. Der Fluch des Hofnarren der Burg gehört zu Irlands beliebtesten Gruselgeschichten und lässt kaum jemanden kalt. Der Legende nach streift der Geist Puck durch die Burgmauern. Der Hofnarr der einstigen Besitzerfamilie Talbot hatte sich unsterblich in die eingekerkerte Adlige Lady Eleonora Fitzgerald verliebt. Eines Nachts wurde er außerhalb der Schlossmauern gefunden. Jemand hatte ihm ein Messer ins Herz gerammt. Bevor er seinen letzten Atemzug tat, schwor der Hofnarr Puck eines: Er würde heimkehren. Ein weiteres Highlight beim Besuch des Schlosses ist zweifelsfrei die Große Halle aus dem Jahr 1400. Hier legen zahlreiche Gemälde die bewegte Geschichte der Besitzerfamilie Talbot dar. Doch lang mag auch diese nicht von der schaurigen Stimmung ablenken, die das Publikum hier fest umklammert. Denn auch das Bildnis der Weißen Frau starrt Besichtigenden hier entgegen. Einer Sage nach steige diese nachts aus dem Bild und streife durch das Schloss. Doch trotz – oder gerade wegen – diverser Schauergeschichten kommt man von diesem Ort kaum los. Schuld daran sind nicht zuletzt die noch gut erhaltenen Räumlichkeiten, die mit prächtigen Himmelbetten oder dem prunkvollen Kaminzimmer gekonnt in ferne Zeiten entführen.

Huntigton Castle in der Grafschaft Carlow – Eines der versteckten Juwelen Irlands
Das Huntington Castle in der Grafschaft Carlow schmückt sich nicht nur mit ganzen 160 Hektar voller Gärten, Wälder und Ackerland, sondern auch mit einem Titel, auf den das Schloss wahrlich stolz sein kann. The Guardian wählte das Anwesen zu einem der zwanzig schönsten versteckten Juwelen Irlands. Bekannt vorkommen mag dem ein oder anderen dieses irische Schloss aber schon. Als Herrenhaus war das Anwesen in einem Inspektor Jury-Krimi sogar schon im Fernsehen – und der Burgherr in einer Nebenrolle dabei. Auf einer Führung kommen Besuchende der Geschichte der einstigen Wehrburg aus dem 17. Jahrhundert auf die Spur und erfahren dabei, dass das Schloss ein ehemaliges Verteidigungsbauwerk aus der Plantationszeit ist, während der England versuchte, Briten in Irland anzusiedeln. Um einiges spannender als die bloßen Erzählungen sind aber zweifelsfrei die Relikte vergangener Zeiten. Der weltberühmte Tempel der Göttin in den alten Burgverliesen etwa ehrt seit jeher die göttliche Weiblichkeit. Ein Highlight für Groß und Klein sind auch die umliegenden Gärten, die bereits im 17. Jahrhundert von den Esmondes angelegt wurden, die Huntington Castle einst errichteten. Da wären die französische Lindenallee, das italienische Parterre, ein Wassergarten mit See und Teichen und der weltberühmte Yew Walk. Die Eiben, entlang derer Gäste geradewegs in eine scheinbar andere Welt laufen, sind über 500 Jahre alt. Völlig verständlich also, dass einige von diesem historischen Prachtstück nicht mehr loskommen. Und das ist auch gar nicht notwendig! Alle, die mehr Zeit an diesem magischen Ort verbringen wollen, können sich im B&B einmieten und Urlaub in der Vergangenheit machen.
Blarney Castle in der Grafschaft Cork – Ein Kuss gegen die Gabe der Redekunst
Ein Kuss für ein ganzes Leben lang Redegewandtheit – das verspricht der weltberühmte Blarney Stone. Hierfür ist von Besuchenden jedoch sportliches Geschick von Nöten, denn sie können den Stein nur von unten und in beträchtlicher Höhe küssen. Doch es ist nicht allein dieser fantastische Deal, der Urlaubende zum Blarney Castle zieht. Denn neben dem sagenumwobenen Blarney Stone, der die Gabe der Redekunst gegen Küsse eintauscht, verspricht auch das Blarney Castle selbst jede Menge unvergesslicher Momente und Bilder. Dennoch ist das wohl Spannendste dieses verwunschenen Ortes nahe Cork nicht mit der Kamera einzufangen: die bewegte Geschichte der Burg. Im Jahr 1646 nahmen die Truppen des englischen Eroberers Oliver Cromwell Blarney Castle mit Kanonen ein. Als die Soldaten die Burg stürmten, staunten sie allerdings nicht schlecht: Sie war vollkommen leer. Mit Hab und Gut waren die damaligen Bewohner durch unterirdische Tunnel geflohen. So standen die englischen Truppen mit leeren Händen da. Fünfzehn Jahre später lag Blarney wieder in den Händen der Adelsfamilie McCarthy, die die Burg als Familiensitz aufbaute. Bis im Jahr 1690 alle irischen Adligen gezwungen wurden, ihre Macht abzugeben, und sie die Burg verließen. Jede Menge Geschichten stecken auch im Blarney Stone. Die vielen Sagen, die sich um den berühmten Stein ranken, machen geradezu sprachlos – und lassen Urlaubende schnell an der erhofften Wirkung des Steinküssens zweifeln. Welche der Legenden am Stimmigsten erscheint, das muss jeder Besucher selbst entscheiden. Genug Zeit und Raum zum Nachdenken haben Besuchende auf den verschiedenen Spaziergängen, die um das Anwesen herum führen. Ob durch den Wald, entlang des Flusses oder des Sees oder entlang exotischer Bäume – auf den verschiedenen Wandertouren kommen Naturfreunde nicht zu kurz.
Autorin: Berit Sellmann
Letzte Aktualisierung: 30. Januar 2023
Sie hat das Reisefieber gepackt?
Rundreisen durch Irland
Entdecken Sie unsere individuell anpassbaren Vorschläge für eine Irland-Reise.
Weitere Informationen zu Irland
Bei Tourism Ireland, Irlands offiziellem Urlaubs- und Reiseratgeber, erhalten Sie weiterführende Infos.