Begleitet von den sanften Sonnenstrahlen gleitet das Boot über kristallklares Wasser, steuert zwischen erhabene Karstformationen hindurch, dem Horizont entgegen. 
Seine Gäste fühlen zu lassen, als seien sie im Himmel – darin ist Thailand ganz groß. Von abgelegenen Inseln über weitläufige Nationalparks bis hin zu beeindruckenden Weltkulturerbestätten hält das südostasiatische Land jede Menge Überraschungen bereit und bringt seine Gäste wie kaum ein anderes Land dazu, sich schon bald als Wiederholungstäter zu bezeichnen. Doch welche Natur- und Kultur-Highlights dürfen sich Thailand-Urlauber keinesfalls entgehen lassen?

Natur in reinster Form – Thailands Nationalparks

Man könnte fast meinen, die Nationalparks Thailands würden in Anbetracht der vielen traumhaften Strände des Landes weit zurückstehen. Doch das tun sie nicht! Von erhabenen Berglandschaften über Marine Nationalparks – Thailands Nationalparks spiegeln nicht nur die Vielseitigkeit, sondern auch die Seele des Landes wider.

Doi Inthanon Nationalpark in Chiang Mai – Der höchste Berg Thailands

Eine passendere Kulisse könnten die sanften, von Nebel umspielten Bergketten, die sich gen blauen Himmel strecken, den geheimnisvollen Tempelanlagen hier gar nicht bieten. Die Rede ist vom Doi Inthanon Nationalpark in Thailands Norden. Dabei sind die prachtvollen Chedis, die hier einst für den mittlerweile verstorbenen König Bhumibol Adulyadej und seine Königin Sirikit erbaut wurden, längst nicht die einzige  Thailand Sehenswürdigkeit. Hier, inmitten des Nationalparks Doi Inthanon, erhebt sich auch der höchste Berg Thailands. Immer mehr Reisende bezwingen den 50 Kilometer langen Weg bis zum Gipfel. Dort oben werden sie mit nahezu magischen Ausblicken auf die Chedis und über Chiang Mai belohnt. Ein jeder, der die spektakulären Landschaften dieses Nationalparks mit eigenen Augen gesehen hat, versteht im Nu, warum dieser Ort als einer der beliebtesten ganz Thailands gilt.

Der Doi Inthanon Nationalpark in Thailand.

Khao Sok Nationalpark – Thailand Sehenswürdigkeit für Abenteuerlustige

Beeindruckende Felsformationen, rauschende Wasserfälle, dichte Regenwälder und freilebende Elefanten – ein Besuch in Thailands Khao Sok Nationalpark im Süden des Landes gilt noch als echter Geheimtipp für all jene, denen Natur und Abenteuer wichtiger sind als Handyempfang. Die zahlreichen für den Park charakteristischen Wasserfälle verwandeln sich bei so manchen abenteuerlustigen Reisenden schnell in eine Dusche und versprechen ein einmaliges Outdoor-Erlebnis.

Der Hauptanziehungspunkt des Nationalparks ist zweifelsfrei der Cheow Lan Lake, der mit seiner Größe von stolzen 162 km² die doppelte Größe des Chiemsees aufweist und zu Rafting-Abenteuern einlädt. Großer Beliebtheit erfreut sich die Landschaft unter anderem dank der typischen Kalksteinhöhenzüge, die sich durch den gesamten Park ziehen und dafür sorgen, dass so mancher Besucher sich ganz schön klein fühlt inmitten der Erhabenheit der Natur. Der Spitzenreiter unter den Kalksteinhöhenzügen ist der Khao Mak, der ganze 960 Meter in die Höhe ragt. Aber auch Tierliebhaber sollten diesen Ort dringend auf ihrer Bucket-List notieren. Denn die Chance, freilebende Elefanten zu beobachten, ist auf diesem Spielplatz der Natur ganz besonders hoch.

Kui Buri Nationalpark – Tierisch einzigartige Begegnungen warten 

Elefantenherden, die sich vor Sumpflöchern tummeln, und die rinderartigen Gaure, die über die offenen Savannenflächen stampfen – in wohl keinem anderen Nationalpark Thailands kommen Besucher in den Genuss, Wildtieren so nah zu sein wie im Kui Buri Nationalpark. Für stolze 300 Elefanten bieten die weitläufigen Graslandschaften des Parks nicht nur eine Heimat, sondern auch ein Refugium: Nach Jahren der Jagd durch Wilderer fanden die sanften Dickhäuter hier, inmitten des Tenasserim-Gebirges, endlich einen geschützten Zufluchtsort. Eine äußerst hohe Chance, den im wahrsten Sinne des Wortes tierisch sehenswerten Highlights zu begegnen, dürfen Besucher bei einer Jeep-Tour über die abenteuerlichen Routen des Parks erwarten. Dabei werden sie schnell merken: Elefanten und Gaure sind längst nicht die einzigen Stars dieses Parks.

Khao Sam Roi Yot Nationalpark – Thailands Park der „300 Gipfel“

Mystik pur – wer das erleben will, der darf den Khao Sam Roi Yot Nationalpark an der Golfküste Thailands keinesfalls verpassen. Denn hier wartet eine ganz besondere Sehenswürdigkeit darauf, Besuchern ein nahezu magisches Erlebnis zu bescheren: die Phraya Nakhon-Höhle. In diesem zerklüfteten Felsraum befindet sich ein goldener Pavillon, der nicht nur geradezu nach der Kameralinse schreit, sondern zudem Zeuge der Vergangenheit ist: Schon König Rama IV. lud im Jahr 1868 seine Gäste ein, um von hier eine Sonnenfinsternis zu bezeugen, die er zuvor errechnete.

Seinen Namen verdankt der “Park der 300 Gipfel” jedoch den riesigen Kalksteinfelsen, die ihm sein charakteristisches Bild verleihen. Durch die endlos scheinenden Mangrovensümpfe, die verträumten Küstenstreifen, die grünen Wälder und – nicht zu vergessen – Thailands größte Süßwasser-Marschlandschaften steht der Khao Sam Roi Yot Nationalpark ganz im Zeichen der Vielfalt. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist der Park auch für verschiedenste Tiere seit jeher Heimat der Wahl. Mit einer Prise Glück trifft das aufmerksame Auge hier auf Leoparden, Loris, Wasservögel und Delfine.

Die Phraya-Nakhon-Höhle gehört zu den Natur-Highlights Thailands.

Thung Saleang Luang Nationalpark – Der Nationalpark in Thailand für Erlebnisse abseits der Massen

Alle Wanderfreunde und Biker aufgepasst! Im Norden Thailands präsentiert sich der Thung Saleang Luang Nationalpark als einer der wenigen Nationalparks, der von flacher Grassavanne, Buschwerk und Laubbäumen geprägt ist. Neben spektakulären Wasserfällen und einer reichen Tierwelt lockt der touristisch noch wenig erschlossene Park mit zwei weiteren Highlights: Jeden Herbst verwandelt sich die Wiesenlandschaft Thung Non Song in ein farbenprächtiges Blütenmeer – der Traum eines jeden Fotografen. Ein weiterer Grund, die noch eher unentdeckte Region auszukundschaften ist wohl der Tham Phra Wang Daeng. Hinter dem langen Namen versteckt sich eine ebenso lange Höhle – die längste Höhle ganz Thailands. Aber keine Sorge: Verlieren können Besucher hier nur ihr Herz.

Thailands kulturelle Seite – Ein Thailand Highlight jagt das nächste

Eindrucksvolle Tempelanlagen, geschichtsträchtige Ruinen und bunte Märkte – Thailands Kulturlandschaft ist ein wahres Urlaubsparadies und hat ein besonderes Händchen dafür, im Nu einen jeden Besucher in einen Kultur- und Geschichtsinteressierten zu verwandeln. Das Weltkulturerbe Thailands bereichert einen Besuch in dem asiatischen Land ungemein. Doch welche Kulturstätten sind besonders sehenswert?

Geschichtspark Ayutthaya – Das geschichtsträchtige UNESCO-Welterbe

Etwa 70 Kilometer von der heutigen Hauptstadt entfernt befindet sich Bangkoks Vorgänger: Ayutthaya, das ehemalige Zentrum Thailands. Von 1351 bis 1767 war die Stadt Regierungssitz des siamesischen Königreichs, heute ist Ayutthaya von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet worden und gewährt Besuchern Einblicke in die bewegte Vergangenheit Thailands. Imposante Tempel und Paläste erzählen von den 35 Herrschern, die in den 400 Jahren, nachdem Fürst U-Thong Ayutthaya zur Hauptstadt ernannte, über das eindrucksvolle Königreich bestimmten. Besonders spannend für europäische Besucher: In der ehemaligen Hauptstadt lassen sich sogar europäische Einflüsse erkennen; etwa die Kirchen und Kathedralen, die die europäischen Kaufleute hier einst bauten. Viele Belagerungsversuche zwangen Ayutthaya letztendlich in die Knie: Nachdem die Birmanen Ayutthaya beinahe völlig zerstörten, wurde Bangkok als neue Hauptstadt des Reiches ernannt.

Wat Pho – Ein beliebtes Fotomotiv

Vor lauter imposanter Gebäude und Einblicke in die Vergangenheit klebt der Finger bei einem Streifzug durch Bangkoks historische Altstadt geradezu auf dem Kamera-Auslöser – der berühmte Wat Pho Tempel nahe des Königspalastes bildet da keine Ausnahme. Vor allem die liegende Buddha-Statue aus Gold wird immer wieder zum Ziel der Kameralinse auserkoren. Dabei ist sie mit ihrer Größe von 46 Metern Länge und 15 Meter Höhe – zumindest aus der Nähe – gar nicht einfach zu fotografieren. Doch der Anblick der Statue ist längst nicht der einzige Grund, aus dem Besucher hierherkommen. Im Sockel der Buddha-Statue wurden die sterblichen Überreste von König Rama I. beigesetzt und können ebenfalls begutachtet werden. Einmal hier, dürfen auch die vier Chedis auf dem Gelände nicht ausgelassen werden: Hier wurde das “epigraphische Archiv” der traditionellen thailändischen Medizin und Thai Massage ins Leben gerufen. Seit 2011 gehört dieses sogar dem UNESCO-Weltdokumentenerbe an. Man kann sich dort sogar massieren lassen.

Wat Rong Khun – Chiang Rais Schmuckstück

Michael Jackson, Master Yoda und Superman leben alle unter einem Dach – das hat ein Mann mit dem Namen Chalermai Kositpipat zumindest für sich so bestimmt. 15 Kilometer außerhalb der Stadt Chiang Rai hat der Künstler den Weißen Tempel geschaffen, der Besuchern beinahe die Illusion gibt, in strahlendem Sonnenschein wie durch Zauberhand in einer Schneelandschaft gelandet zu sein. Die silber-weiße Farbe des eindrucksvollen Bauwerks soll hierbei die Reinheit Buddhas widerspiegeln. In der außergewöhnlichen Architektur des Tempels vereint sich Kunst auf einzigartige Art und Weise mit Religion. Dies erklärt wohl auch, warum so viele Berühmtheiten und fiktive Figuren kunstvoll im Tempel verewigt wurden. An welchem anderen Ort sind Buddha und Hello Kitty Nachbarn? In Anbetracht der Schönheit des Weißen Tempels ist es kaum zu glauben, dass der Bau des Tempels noch nicht abgeschlossen ist. Schätzungsweise soll es bis 2070 stetig erweitert werden.

Historische Stadt Sukhothai – Ein Paradies für Geschichtsinteressierte

Für all jene, die sich für Geschichte und Buddhismus interessieren, ist ein Besuch der historischen Stadt Sukhothai zum absoluten Muss! Hier erinnern zahlreiche Ruinen an eine Zeit, in der das 1239 aus einer Khmer-Siedlung heraus gegründete Sukhothai Hauptstadt war und somit gemeinsam mit Ayutthaya Vorgänger des heutigen Königreichs. Thailändische Überlieferungen besagen, dass Sukhothai einst von Ramkhamhaeng dem Großen dazu auserkoren wurde, neue Hauptstadt zu sein. Dieser bildete mit dem Königreich das Vorbild für das heutige Thailand, von der Machtform über die Religion bis hin zur Politik. Zwischen den über 200 Tempelruinen stellt sich wohl niemand mehr die Frage, warum dieser fesselnde Ort von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Die einmalige Atmosphäre, die Besucher hier umhüllt, spricht für sich.

Die historische Stadt Sukhothai in Thailand.

Ausgrabungsstätte und Nationalmuseum Ban Chiang – Eine Reise in die Vergangenheit

Noch tiefer in Thailands Vergangenheit reisen können Besucher in Ban Chiang, einer kleinen Ortschaft im Nordosten Thailands. Denn hier wurden in den 1970er Jahren in verschiedenen Ausgrabungsstätten Fundstücke einer etwa 6000 Jahre alten Zivilisation gefunden. Neben der originalen Ausgrabungsstätte können Gäste sich auch im Nationalmuseum ein eigenes Bild über das Leben machen, das hier vor Jahrtausenden herrschte. Wie wichtig diese Funde aus der Bronzezeit sind, bestätigt auch die UNESCO, die die Ausgrabungsstätte als Weltkulturerbe auszeichnete.

Autorin: Berit Sellmann

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2021