Gründe für Reisende, das vielseitige Land am südlichen Zipfel Afrikas auf die Bucket List zu setzen, gibt es unzählige. Nicht umsonst ist Südafrika auch als Regenbogennation bekannt – denn die einmalige kulturelle, ethnische und landschaftliche Vielfalt präsentiert sich farbenreich und sucht ebenso wie die unnachahmliche Lebensfreude der Südafrikaner weltweit ihresgleichen. Südafrika ist ein Land, das Reisende mit allen Sinnen erleben können: Hier warten überwältigende Landschaften, historisch bedeutsame Orte und kulinarische Genüsse in Hülle und Fülle. Eben ein Ort, an dem Sie sich so richtig lebendig fühlen können!

Regionen, Routen und Reisetipps: Wir haben uns der schwierigen Aufgabe gestellt und unter all den Highlights Südafrikas unsere Top fünf auserkoren. Wo Reisende Pinguinen am Strand begegnen, die Big Five auf einer Safari erleben und traditionelle afrikanische Gerichte probieren können – wir verraten es.

1. Kapstadt und Umgebung – Großstadtflair trifft auf Naturschönheiten

In der pulsierenden Metropole Kapstadt sitzt das Parlament Südafrikas. Das ist aber natürlich nicht das Einzige, was Kapstadt zu einem ganz besonderen Ort macht. In der Stadt mit einer Bevölkerung von etwa 4,6 Millionen Menschen und ihrer facettenreichen Umgebung können Reisende viele Urlaubstage verbringen, ohne dass auch nur ein Hauch von Langeweile aufkommt.

Bunte Häuser im farbenfrohen Viertel Bo-Kaap in Kapstadt.

Durch das kunterbunte Viertel Bo-Kaap schlendern

Das farbenfrohe Viertel Bo-Kaap gilt als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Kapstadts. Die in allen Regenbogenfarben strahlenden Häuschen, die sich hier eng aneinanderreihen, die Vielzahl an kleinen Moscheen und der spektakuläre Ausblick über die Stadt machen das geschichtsträchtige Viertel im Westen des Zentrums zu einem ganz besonderen Ort. Hier leben mehr als 6000 Menschen. Die Ursprünge des Bo-Kaaps reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert, als nach der Abschaffung der Sklaverei viele einfache Unterkünfte für die ehemaligen Zwangsarbeiter benötigt wurden. Erzählungen zufolge sollen die bunt bemalten Häuser als Ausdruck der Freiheit ihrer Bewohner gelten. Auch kulinarisch hat das Viertel einiges zu bieten: Hier können Reisende die fantastische kap-malaiische Küche mit ihren fruchtig-scharfen Currys und leckeren Fleischspezialitäten in einem der zahlreichen Restaurants oder während eines Kochkurses bei einer Kapstädter Familie kennenlernen.

Die Naturschönheiten der Kap-Halbinsel besuchen

Die gesamte Landzunge, die ebenso wie der Tafelberg Teil des Tafelberg-Nationalparks ist, steht wegen ihrer vielseitigen Natur unter dem Schutz der UNESCO. Wer diese spektakulären Landschaften hautnah erleben möchte, sollte dem Naturparadies einen Besuch abstatten. Auf knapp 500 Quadratkilometern finden sich auf der Halbinsel Höhepunkte in Hülle und Fülle. Ein Highlight für viele Urlaubende ist ein Besuch des berühmten Cape Point. Die steile Klippe am Südende der Halbinsel schmückt sich mit zwei Leuchttürmen und einer imposanten Aussicht auf den Ozean. Cape Point ist nicht zu verwechseln mit dem Kap der Guten Hoffnung. Dieses liegt etwa zwei Kilometer weiter westlich und erwartet Reisende mit einem ultimativen Foto-Spot: das bekannte Holzschild, welches das Kap als südwestlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents ausweist. Das Kap verdankt seinen Namen übrigens dem Umstand, dass hier früher für Seefahrer unzählige Gefahren in Form spitzer Felsen unter der Wasseroberfläche lauerten – da blieb häufig wirklich nur die gute Hoffnung auf ein glückliches Ende des Abenteuers.

Was viele Urlaubende nicht wissen: Weder Cape Point noch das Kap der Guten Hoffnung bilden rein geografisch den südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Dieser findet sich etwa 230 Kilometer von Kapstadt entfernt am Kap Agulhas, wo der Indische und der Atlantische Ozean aufeinandertreffen.

Für viele Tierfans wartet ein besonderer Höhepunkt der Kap-Halbinsel an den Strandabschnitten Boulders Beach und Betty’s Bay. Dort ist eine Brillenpinguin-Kolonie, bestehend aus etwa 3000 Tieren, beheimatet – die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine Afrikas. Wenn die niedlichen Gesellen am Strand entlangwatscheln und sich elegant ins Meer stürzen, sind unvergessliche Erinnerungsfotos garantiert.

Der Tafelberg auf der Kap-Halbinsel bei Sonnenaufgang.

Den Tafelberg erklimmen

Ein absolutes Muss ist die Besteigung des Tafelbergs. Von hier aus haben Urlauber einen fantastischen Panoramablick über die gesamte Halbinsel. Das mehr als 1000 Meter hohe Wahrzeichen Kapstadts können Urlauber zu Fuß erklimmen oder sich ganz bequem von der Seilbahn nach oben bringen lassen. Wer sich für den bis zu drei Stunden dauernden Aufstieg zu Fuß entscheidet, sollte einiges an Ehrgeiz mitbringen und am besten die Mittagshitze meiden. Oben angekommen, bietet sich ein spektakulärer Ausblick über den benachbarten Berg Lion’s Head, die Kap-Halbinsel sowie den Atlantischen Ozean. Bei diesem Panorama wird schnell klar, warum der Tafelberg sogar zu den „neuen sieben Weltwundern“ der Natur zählt.

Ein Abenteuer für alle Sinne erleben

Die Vielfalt des Landes und die vielfältigen kulturellen Einflüsse spiegeln sich auch in der Küche Südafrikas wider. Die Südafrikaner lieben es, zu mixen und zu kombinieren. Kein Wunder, brachten doch Einwanderer und Seefahrer Rezepte aus Europa, Asien und dem restlichen Afrika mit. Typische Gerichte sind beispielsweise Pap – ein fluffiger Brei aus Maisgrieß, der meist zusammen mit Eintopf serviert wird –, Boerewors – die zu einer Schnecke aufgerollte Nationalwurst Südafrikas – oder Koeksister, ein leckeres, aus frittiertem Teig bestehendes Gebäck.

Kapstadt ist ein Paradies für Feinschmecker: In einer Vielzahl verschiedener hervorragender Restaurants können Urlaubende die Küche Südafrikas kennenlernen. Wer panafrikanische Kreationen in einer alternativen Szene sucht, ist im „Africa Café“ genau richtig. Im „Emily’s“ können sich Gourmets durch eine von vielen afrikanischen Ländern inspirierte Speisekarte schlemmen. Im Designer-Restaurant „Savoy Cabbage“ hingegen werden traditionelle afrikanische Speisen neu interpretiert – inklusive exotischer Fleischsorten, etwa von Warzenschwein oder Antilope. Auch die vielen Food Markets der Stadt sind einen Besuch wert: Auf dem Neighbourgoods Market, dem Oranjezicht Market oder dem Mojo Market können Gäste einen kulinarischen Höhepunkt nach dem anderen erleben.

Weinliebhaber sollten sich außerdem die sogenannten Winelands in der Nähe von Kapstadt nicht entgehen lassen. Hier wird schon seit dem 17. Jahrhundert Weinanbau betrieben, was für saftig-grüne Landschaften und natürlich feine, aromatische Tropfen sorgt. Auf verschiedenen Weingütern können Besucher an Weinverkostungen, Picknicks oder Führungen teilnehmen. Wer ganz intensiv auf den Spuren des Weins wandeln möchte, wird von der Route 62 begeistert sein. Die längste Weinstraße des Landes führt von Kapstadt nach Port Elizabeth und punktet mit spektakulären Landschaften und vielen malerischen Weingütern.

2. Johannesburg – Die unterschätzte Metropole

Auch wenn Kapstadt wohl die erste Metropole ist, die den meisten Menschen beim Gedanken an Südafrika in den Sinn kommt, ist Johannesburg mindestens genauso einen Besuch wert. Die größte Stadt Südafrikas wurde 1886 von Goldgräbern gegründet und ist heute eine pulsierende Großstadt mit vielen Höhepunkten für Besucher. In der Vergangenheit war die größte Metropole Südafrikas für Reisende eher ein weißer Fleck. Mittlerweile hat sich Johannesburg jedoch zu einem echten Geheimtipp gemausert und begeistert mit trendigen Künstlervierteln, interessanten Museen und einem lebendigen Nachtleben. Vor allem Urlaubende, die bereits Kapstadt erkundet haben, finden hier häufig einen noch authentischeren Einblick in die Geschichte und Kultur Südafrikas.

Der Constitution Hill in Johannesburg, einem der Highlights Südafrikas.

Der Geschichte Südafrikas auf der Spur

Besonders für Geschichtsinteressierte ist ein Besuch des Apartheid-Museums nahe dem Stadtzentrum ein Muss. Hier können Besucher alles über die Zeit der sogenannten Rassentrennung erfahren, die vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis 1994 andauerte. Sie endete mit einem demokratischen Regierungswechsel, bei dem Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt wurde. Bereits am Eingang des Museums wird der unmenschliche Zeitgeist der Apartheid verdeutlicht: Es gibt zwei separate Eingänge, einen für weiße und einen für nicht weiße Menschen. Besucher verlassen das Museum jedoch nicht nur mit mehr Wissen, sondern auch mit einem positiven Gefühl. Denn die Ausstellung endet mit der Wahl Nelson Mandelas zum Präsidenten Südafrikas und somit einem Neubeginn für die Regenbogennation.

Wer sich noch intensiver auf die Spuren Nelson Mandelas begeben möchte, kann den Constitution Hill besuchen. Hier befindet sich das Gefängnis, in dem der Freiheitskämpfer und viele andere politische Gefangene inhaftiert waren. Auch Mahatma Ghandi musste hier als politischer Gefangener eine Haftstrafe verbüßen. An wohl keinem anderen Ort werden der Übergang Südafrikas zu einer Demokratie und die vielen Kontraste des Landes so deutlich spürbar wie hier: Denn nachdem das Gebäude viele Jahre als Gefängnis diente, ist es heute der Sitz des obersten Verfassungsgerichts Südafrikas. Reisende können das Gelände bei verschiedenen geführten Touren kennenlernen und tief in die wechselvolle Geschichte des Landes eintauchen.

Die sehenswertesten Viertel von Johannesburg

Eines der vielen aufstrebenden Stadtviertel ist Braamfontein. Hier ist der Wandel der Stadt besonders deutlich erkennbar: Denn heute wird die Gegend als hippes, junges Viertel von Einheimischen und Gästen geschätzt. Eine der bekanntesten Universitäten des Landes befindet sich in Braamfontein, sodass aufgrund dessen viele junge Menschen hier leben, arbeiten und feiern. Die Straßen sind gesäumt von Bars, Boutiquen und Cafés, und jeden Samstag findet der Neighbourgoods Market statt, ein Schmelztiegel kulinarischer und kunstvoller Genüsse.

Auch im Szeneviertel Maboneng herrscht eine entspannte Atmosphäre. Vor Kurzem noch ein verlassenes Industriegebiet, verwandelte sich der Stadtteil in ein buntes Künstlerviertel, in dem Besucher über den Dächern der Stadt Cocktails schlürfen, Ateliers und Galerien besuchen, riesige Graffitis bestaunen und in stylischen Hotels wohnen können.

Einen Ausflug ins Township Soweto – eines der bekanntesten Townships Südafrikas – sollten Reisende am besten mit einem Guide unternehmen. Soweto, was eine Abkürzung für „South Western Townships“ ist, entstand als Vorort, der zunehmend ein Symbol des Kampfes gegen die Apartheid wurde. Es ist ein Ort voller Kontraste: Ärmliche Slums ohne Strom und fließendes Wasser finden sich in direkter Nachbarschaft zu extravaganten Villen. Eben wegen der Komplexität der herrschenden Verhältnisse ist es wichtig, sich einem kundigen Guide anzuschließen. Schließlich möchten Urlaubende nicht als gaffende Eindringlinge wahrgenommen werden. Eine solche geführte Tour bringt neue, tiefe Einblicke in das Leben der Menschen in Soweto und die aufregende Geschickte Südafrikas: Schließlich beinhaltet sie zumeist auch einen Besuch des Walter Sisulu Square, wo sich 1955 die Freiheitscharta als Alternative zur menschenverachtenden Politik des Apartheidregimes ausgearbeitet wurde, sowie die Besichtigung des ehemaligen Wohnhauses von Nelson Mandela, der hier zwischen 1946 und 1962 lebte.

Die Garden Route ist eines der Highlights Südafrikas.

3. Garden Route – Eine der weltweit schönsten Küstenstraßen

Die weltbekannte Garden Route gilt als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt und steht bei Fans von Roadtrips hoch im Kurs. Zwischen Kapstadt und Port Elizabeth gelegen, begeistert die Route mit vielseitigen Landschaften, artenreichen Nationalparks und einmaligen Gelegenheiten zur Tierbeobachtung. Obwohl selbst Urlaubende, die schon mehrfach auf der Garden Route unterwegs waren, immer noch neue Lieblingsplätze entdecken, gibt es unterwegs einige Highlights, die sich Reisende auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

Whale Watching, Nationalparks und Traumstrände

Eines davon ist der Küstenort Hermanus, der auch als „Welthauptstadt der Wale“ bekannt ist. Hier hat sich sogar ein weltweit wohl einzigartiger Beruf etabliert: Der sogenannte Walschreier bläst bei Walsichtung in ein Horn und signalisiert so, dass Wale in der Bucht zu sehen sind. Die beste Zeit für Walbeobachtungen ist in den Monaten von Juni bis November. Dann tummeln sich vor allem Glatt- und Buckelwale vor der Küste von Hermanus. Als die besten Orte für Whalewatching vom Land aus gelten Romans Rock, Siever’s Point und Old Harbour.

Eine weitere unvergessliche Sehenswürdigkeit entlang der Garden Route ist der Tsitsikamma-Nationalpark zwischen Jeffreys Bay und Knysna. Er umfasst nicht nur dichten Urwald, schroffe Felsen, einsame Strände und tolle Wanderwege, sondern auch ein küstennahes Meeresschutzgebiet. Besonders Wanderer – ob Anfänger oder Profis – sind von dem Park bezaubert. Als einfachster Wanderweg des Nationalparks gilt der „Mouth Trail“, der, nur etwa einen Kilometer lang, über einen Holzsteg führt. Am Ende des Weges erwartet Wanderer eine 77 Meter lange Hängebrücke, deren Überquerung einen kleinen Nervenkitzel verspricht. Für alle, die etwas mehr Zeit und sportlichen Ehrgeiz haben, ist der etwas längere „Blue Duiker Trail“ geeignet, der durch das Landesinnere bis zum Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Festlandes, führt. Auch für ambitionierte Wanderer hält der Park einiges bereit: Viele Routen, beispielsweise der „Dolphin Trail“ oder der „Tsitsikamma Trail“, dauern mehrere Tage und verlangen mit Flussdurchquerungen und Kletterpartien über Felsen mehr Ausdauer und Fitness. Der Nationalpark ist aber nicht nur für Wanderer ein Paradies: Outdoorfans können hier auch Kajaktouren, Schnorchelausflüge oder Zipline-Abenteuer erleben.

Wer einen Roadtrip entlang der Garden Route unternimmt und sich nach einem Badestopp sehnt, sollte in Plettenberg Bay haltmachen. In Kolonialzeiten zur Verschiffung von Holz aus dem Hinterland genutzt, ist das Städtchen heute einer der beliebtesten Ferienorte des Landes. Das verdankt es vor allem seinen weißen Sandstränden, der guten Infrastruktur und der bezaubernden Natur rundherum. Entsprechend seiner Beliebtheit gilt Plettenberg Bay schon lange nicht mehr als Geheimtipp, was seinen Freizeitwert jedoch keineswegs mindert. Es gibt viele Restaurants, Bars und Shops, und die kilometerlangen Strände laden zu Wassersport wie Surfen oder Kanufahren ein. Für Naturliebhaber bieten sich Ausflüge in die nähere Umgebung an. Ein besonderes Highlight ist eine mehrstündige Wanderung im Naturreservat Robberg Islands südlich der Stadt, die zu einer beinahe 2000 Tiere zählenden Robbenkolonie sowie zu einer steinzeitlichen Höhle führt.

Löwen überqueren eine Straße auf einer Safari in Südafrika.

4. Safaris in Südafrika – Löwe, Zebra & Co. auf der Spur

Nachhaltigkeit im Safari-Tourismus

Sie sind einer der Hauptgründe für viele Reisende, Südafrika zu besuchen: die zahlreichen Möglichkeiten, auf Safari zu gehen und wilde Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Vor allem die sogenannten Big Five – Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard – stehen auf der Bucket List vieler Safari-Fans ganz oben. Und genau die sind in vielen Nationalparks Südafrikas anzutreffen. Eine Safari ist für viele Menschen ein lang gehegter Traum, der bei einer Südafrika-Reise in Erfüllung geht: Jedes Jahr reisen Millionen von Urlaubenden in das afrikanische Traumziel. Bei aller Vorfreude auf das einmalige Abenteuer sollte der Schutz der artenreichen Tierwelt allerdings gerade wegen der hohen Besucherzahl in den Nationalparks bei Safaris immer im Vordergrund stehen. Die Einnahmen des Landes durch den Safari-Tourismus können sogar der gefährdeten Artenvielfalt vor Ort helfen, und zudem werden so auch Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung in den Nationalparks und deren Unterkünften geschaffen oder ausgebaut.

Worauf Reisende bei einer nachhaltigen Safari achten sollten

Bei einer nachhaltig ausgerichteten Safari stehen neben der bloßen Wildtierbeobachtung immer auch der Respekt vor der Natur und die Vermittlung von Wissen über die vielfältigen Ökosysteme des Parks durch den Ranger im Vordergrund. Schließlich wusste schon der deutsche Naturfotograf Heinz Sielmann: „Nur was wir kennen, können wir auch schätzen und schützen.“ Zudem achten Anbieter nachhaltiger Safaris auf möglichst geringe Auswirkungen auf Flora und Fauna: Kleine Gruppen, möglichst nicht mehrere Fahrzeuge gleichzeitig, die Achtung gegenüber der Natur und ein gebührender Abstand zu den Wildtieren sollten selbstverständlich sein. Unser Tipp sind die sogenannten Walking Safaris, bei denen Urlaubende gemeinsam mit einem Ranger zu Fuß durch die südafrikanische Wildnis streifen, sodass das Auto getrost an der Unterkunft stehen bleiben kann.

Der nachhaltige Tourismus schützt außerdem den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. Denn nur wenn die lokalen Gemeinschaften vom Tourismus profitieren, sind sie nicht gezwungen, die wertvollen Landschaften anderweitig – beispielsweise für Ackerbau oder Holzfällung – zu nutzen. Urlauber können auch bei der Auswahl der Unterkunft vor Ort einiges richtig machen: Sie sollten darauf achten, dass umweltfreundliche Produkte verwendet, Energie und Plastik eingespart werden und die Safari-Unterkunft in der Region liegt, sodass weite Autofahrten oder gar Inlandsflüge vermieden werden.

Elefanten im Kruger Nationalpark, einem der Highlights Südafrikas.

Unvergessliche Tierbegegnungen in den Nationalparks Südafrikas 

In Südafrika gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Nationalparks. Sie alle sind eine Reise wert und punkten mit eindrucksvollen Landschaften und unvergesslichen Begegnungen mit Wildtieren. Der wohl bekannteste unter ihnen ist der Kruger-Nationalpark. Er ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas und umfasst eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern. Im flachen Buschland des Parks leben neben den Big Five auch mehr als 140 Säugetierarten, rund 500 Vogelarten und viele verschiedene Reptilien und Amphibien.

Ganz anders sieht die Landschaft des iSimangaliso-Wetland-Parks an der Ostküste aus: Hier finden sich neben Dornsavannen vor allem Mangroven- und Sumpfwälder, subtropischer Küstenwald sowie weite Sumpflandschaften. Safari-Urlauber können in diesem Park unter anderem Büffel, Leoparden, Flusspferde und Krokodile beobachten. Ein besonderer Höhepunkt: Der Park ist die einzige verbliebene Brutstätte für Meeresschildkröten in ganz Afrika. Hier findet von November bis März ein einmaliges Naturschauspiel statt, wenn unzählige Leder- und Karettschildkröten aus dem Meer an die Strände kommen, um hier ihre Eier abzulegen.

Der Hluhluwe-iMfolozi-Park gilt als ältestes Schutzgebiet Afrikas und wurde bereits 1895 unter Naturschutz gestellt. Hier sind nicht nur die Big Five zu Hause, sondern auch Nashörner, Giraffen, Zebras und vor allem die vom Aussterben bedrohten Breitmaulnashörner.

Wer sich den Traum erfüllen möchte, Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, kann dies im Addo Elephant Park tun. Der Park in der Nähe von Port Elizabeth wurde 1931 zum Schutz der elf letzten überlebenden Elefanten der Region eingerichtet. Die Population war aufgrund der Elfenbeinjagd dramatisch geschrumpft, dass unbedingt gehandelt werden musste. Neben Elefanten erwarten Reisende hier heute unter anderem Antilopen, Zebras, Spitzmaulnashörner und Hyänen.

Der Blyde River Canyon zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Südafrikas.

5. Blyde River Canyon und Panorama Route – Der drittgrößte Canyon der Welt

Für viele gehört sie zu einer Südafrika-Reise einfach dazu: die berühmte Panorama Route. Die etwa 100 Kilometer lange Strecke beginnt bei Sabie im Süden und schlängelt sich durch die Drakensberge bis hin zum Blyde River Canyon. Ein Highlight der Route sind unter anderem die „Bourke’s Luck Potholes“: Hier treffen zwei Flüsse aufeinander, deren Wasser im Laufe der Zeit durch wirbelnde Strudel tiefe Löcher in den Felsen gegraben hat. Ein weiteres Naturwunder sind die „Three Rondavels“, drei große, runde Felsen, deren flache Gipfel grün bewachsen sind. Außerdem gibt es entlang der Route viele Wasserfälle wie die Mac Mac Falls oder die Lisbon Falls, die einen Besuch wert sind.

Wer auf der Panorama Route unterwegs ist, wird sich einen besonders spektakulären Teil der Strecke nicht entgehen lassen: den drittgrößten Canyon der Welt – den Blyde River Canyon. Der überraschend grün bewachsene Canyon liegt in unmittelbarer Nähe zum Kruger-Nationalpark und begeistert mit tiefen Schluchten, mächtigen Felsen und wilden Flüssen. Hier haben sich die Wassermassen des Blyde River 26 Kilometer lang durch die Landschaft gekämpft und eine ebenso eindrucksvolle wie zerklüftete Szenerie geschaffen: Der hauptsächlich aus rotem Sandstein bestehende Canyon gilt als eines der größten Naturwunder Südafrikas und sollte auf keiner Reise fehlen. Diese imposante Landschaft können Urlaubende besonders gut von verschiedenen Aussichtspunkten aus bestaunen. Der wohl berühmteste ist „God’s Window“, eine kleine Plattform in rund 700 Meter Höhe über dem Tal.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Südafrika – Denn eine Top 5 reicht einfach nicht aus

Südafrika ist ein Ort voller Farben, Kontraste und Highlights, daher zeigen die von uns ausgewählten nur einen Bruchteil der kulturellen und landschaftlichen Schönheit des Landes. Die Liste der weiteren sehenswerten Höhepunkte sowie der unbekannteren Geheimtipps erscheint schier endlos.

Das Wanderparadies der Drakensberge

Eine weitere dramatische Landschaft findet sich in den Drakensbergen, der mit etwa 3000 Meter Höhe größten Gebirgskette Südafrikas. In dem von der UNESCO geschützten Gebiet an der Grenze von Südafrika und Lesotho finden sich rauschende Wasserfälle, endlose Wanderwege und mehr als 600 archäologische Stätten mit uralten Felsmalereien. Das riesige Gebirge ist in die Nördlichen, Zentralen und Südlichen KwaZulu-Natal-Drakensberge unterteilt und bietet eine landschaftliche Vielfalt, die von alpinem Wanderparadies über tiefe Schluchten bis hin zu grünen Wiesen reicht.

Die Wild Coast am Indischen Ozean erkunden

Sie ist die perfekte Alternative zur bekannten Garden Route: Ein Roadtrip entlang der Wild Coast ist ein unvergessliches Abenteuer. Von East London verläuft die Straße entlang der Wild Coast, einem etwa 270 Kilometer langen Küstenabschnitt in der Provinz Eastern Cape. Wer Ruhe und Natur pur in einer der naturbelassensten und ursprünglichsten Gegenden des Landes sucht, ist hier genau richtig: Die Traumroute ist gesäumt von wildromantischen Buchten, schroffen Felsen, endlosen Stränden und charmanten Küstenorten.

Blühende Wildblumen in der Region Namaqualand an der Grenze von Südafrika und Namibia.

Bunte Blütenpracht in Namaqualand

Einer davon ist die abgelegene Region Namaqualand an der Grenze von Südafrika und Namibia. Hier bietet sich ein Anblick, mit dem wohl die wenigsten in Südafrika rechnen: blühende Wildblumen so weit das Auge reicht. Im südafrikanischen Frühling zwischen August und Oktober verwandelt sich der ansonsten trockene Landstrich in ein buntes Blumenmeer. Besonders spektakulär wird es, wenn vor der farbenfrohen Kulisse plötzlich Wildtiere wie Antilopen auftauchen, deren Anblick eher mit Steppen, Wüsten und Savannen in Verbindung gebracht wird.

In Sutherland dem Himmel ganz nah sein

Spektakuläre Ausblicke der ganz anderen Art bieten sich nahe der verschlafenen Kleinstadt Sutherland im Nordwesten des Landes. Hier steht das größte Teleskop der südlichen Hemisphäre, das Besuchern eine eindrucksvolle Sicht auf die Milchstraße erlaubt. Das liegt vor allem am trockenen Klima des Ortes, das dafür sorgt, dass der Himmel meist wolkenfrei ist. Das Fehlen störender Lichtquellen tut sein Übriges. Eine Besichtigung der Sternenwarte ist ein absoluter – und nun wirklich unser letzter – Geheimtipp für jede Südafrika-Reise.

Autorin: Kim Vattersen

Letzte Aktualisierung: 31. August 2022