Wo das Türkisblau des Ozeans puderweißen Sand küsst, üppige Dschungellandschaften in eine tropische Welt einladen und Sehenswürdigkeiten Kultur und Geschichte vor Besucheraugen zum Leben erwecken – das ist Südostasien! Viele sind sich einig: Hier wartet das Paradies! Aber was, wenn diese Eigenschaften gleich auf mehrere beliebte Urlaubsdestinationen zutreffen – wie zum Beispiel auf Thailand und Bali? Nicht verwunderlich also, dass Reisende sich mit der Wahl zwischen den beiden Reisezielen ordentlich schwer tun und sich die Frage stellen: Welches Land hat die Nase vorn? Lohnt sich die Insel der Götter oder das Land des Lächelns eher? Wir gehen der Frage auf den Grund!

Die beste Reisezeit für Bali und Thailand

Beide Länder begeistern mit einem tropischen Klima, auf das der Monsun einen entscheidenden Einfluss ausübt. Damit gibt es keine Jahreszeiten, sondern nur eine Regen- und eine Trockenzeit. Auf Bali herrscht zwischen Mai und Oktober Hochsaison, während von November bis März starke, aber kurze Regenschauer den Urlaub trüben könnten. In Thailand müssen Urlauber zwischen dem Norden und dem Süden unterscheiden: Während die Wälder und Gebirge des Nordens vor allem zwischen November und Februar locken, gelten für die Inselwelt des Südens als schönste Zeit die Monate von Januar bis April.

Die Infrastruktur

Von den hippen Surfer-Stränden bei Canggu über das Künstlerdorf Ubud bis hin zu den Vulkanstränden von Lovina – nur 90 Kilometer liegen zwischen diesen beliebten Touristenattraktionen Balis. Mit ihrer kleinen Gesamtfläche von nur 5.780 Quadratkilometern macht die Insel der Götter es Urlaubern leicht, ihre gesamte Vielfalt während einer Reise kennenzulernen – und nachher stolz von sich behaupten zu können, das beliebte Urlaubseiland in seinem vollen Ausmaß kennengelernt zu haben. Wie das am Einfachsten funktioniert? Ausgestattet mit einem Moped können Besucher die versteckten Schönheiten der Insel in ganz eigenem Tempo aufsuchen und damit ihren Aufenthalt vollkommen flexibel gestalten.

Ganz anders sieht es dagegen in Thailand aus: Im Vergleich zu Bali kann das Land mit einer Fläche von 513.120 Quadratkilometern getrost als Riese bezeichnet werden. Vor allem die Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 2.000 Kilometern macht das individuelle Kennenlernen jeder einzelnen Region zu einer echten Herausforderung. Grund zur Sorge gibt es aber nicht: Inlandsflüge oder Übernachtfahrten mit Bussen schaffen Abhilfe. Durch die beeindruckende Größe haben Urlauber die Chance, besonders viele neue Eindrücke zu sammeln und viele unterschiedliche Landschaften zu sehen.

Ob nun Bali oder Thailand in Sachen Infrastruktur die Nase vorn hat, lässt sich kaum beantworten. Während Balis Touristenattraktionen aufgrund der kleinen Fläche der Insel recht nah beieinander liegen, sich leicht per Moped erreichen lassen und daher möglicherweise Reisende ansprechen, die gern schnell von einem Ort zum nächsten kommen, besteht in Thailand mit Übernachtbussen die Möglichkeit, die sich verändernde Landschaft auf langer Strecke kennenzulernen.

Pärchen auf dem Moped in der Landschaft Balis.

Die Küche 

Nasi Goreng, Nasi Campur oder Sate-Spießchen: Die balinesische Küche überrascht mit arabischen Einflüssen und vielen exotischen Gerichten, die vor allem Veganer und Vegetarier freuen werden. Da die meisten Currys mit Kokosmilch zubereitet werden und Fisch und Fleisch aufgrund des Kostenfaktors eher selten verarbeitet werden, ist die Küche Balis ein Paradies für Veganer. Ganz besonders in den hippen Urlaubsorten Canggu und Ubud finden Urlauber jede Menge international ausgerichtete Lokale, die die fleischlosen Alternativen spannend interpretieren. Vor allem auch die große Auswahl an exotischen Früchten mag vielen Besuchern das Gefühl geben, im siebten Himmel gelandet zu sein: Mangos, Papayas, Bananen in allen Größen und Durian, eine Frucht mit käsigem Geruch, auf die viele Indonesier schwören, bereichern das Urlaubsabenteuer mit jeder Menge erfrischender Exotik.

Thailands Küche gehört zu den beliebtesten der Welt: Die süß-scharfe Suppe Tom Yam, das sättigende Pad Thai, die legendären Banana Pancakes oder auch der süchtig machende Sticky Rice: Es wird niemals langweilig, die überraschenden Geschmäcker an den kleinen Garküchen zu erkunden. Ob man andernorts Märkte findet, die derart viel Exotik und Einfallsreichtum versprühen wie die Thailands? Wohl kaum. So hat sich etwa der Huai Khwang Night Market als beliebtes Ziel etabliert. Östlich von Bangkoks Stadtzentrum erwacht der Markt ab 19 Uhr zum Leben und lässt mit seiner Auswahl an Curry- über Meeresfrüchte- bis hin zu Nudelgerichten jeden Geschmack auf seine Kosten kommen. Aber das wohl größte Highlight für Feinschmecker sind die schwimmenden Märkte Amphawa und Bang Noi. Hier werden neben Souvenirs und Klamotten auch asiatische Nudelgerichte in allen Variationen verkauft. Auch der Mae Klong beweist, dass Essen in Thailand gleich Abenteuer ist: Hier müssen die Händler ihre Waren von den Schienen räumen, sobald ein Zug einfährt. Aber auch, wer internationale Küche oder gehobene Gastronomie zu schätzen weiß, hat in Bangkok die Qual der Wahl.

Ob nun Bali oder Thailand das Battle um die leckerste Küche gewinnt? Schwer zu sagen. Eine größere Vielfalt an Gerichten erwartet Urlauber wohl in Thailand. Zudem gestaltet sich der Besuch der zahlreichen Märkte hier oft schon als Erlebnis für sich. Bali hingegen macht es Vegetariern und Veganern ganz besonders leicht.

Auf dem thailändischen Markt Damnoen Saduak finden Urlauber viele Kanus, in denen Waren und Speisen serviert werden.

Die Strände

Charaktervolle Strände mit einem rauen Wind erwarten Besucher vor allem im Süden Balis. Sei es Sanur oder Canggu – beide Urlaubsorte auf der Insel der Götter sind ganz besonders erfahrenen Surfern und Kitern ein Begriff. Für Sonnenanbeter und Entspannungssuchende sind diese jedoch nur sehr bedingt geeignet. Im Norden hingegen stoßen Reisende auf schwarzen Sand, schroffe Klippen oder Kiesstrände, die zwar für Aktivurlauber und Wal- und Delfinbeobachter perfekt sind, jedoch kaum etwas mit den filmreifen Traumstränden zu tun haben. Anders sieht es entlang der Westküste aus: Hier warten ruhigere Strände wie etwa der schwarze Balian Beach, der zu den schönsten der Insel gehört, oder etwa der White Sand Beach, der noch als Geheimtipp gilt und Schnorchler und Taucher besonders schmeichelt.

Seichtes, kristallklares Wasser in unzähligen Türkistönen – genau das hält Thailand für Urlauber bereit. Vor allem auf den über 500 Inseln des Landes werden Gäste von einem teilweise menschenleeren Bilderbuch-Paradies mit schattenspendenden Palmen und weißem Sand in Empfang genommen – und dem Gefühl eines echten Robinson-Crusoe-Abenteuers. Aber auch belebte Strände mit viel Wassersport und Party auf den langen Strandpromenaden sind unter anderem in Pattaya oder auf Koh Samui zu finden. Der wohl beliebteste Strand auf Thailand ist wohl die Maya Bay auf Koh Phi Phi, bekannt aus Leonardo di Caprios Film „The Beach”.

Ob nun Balis oder Thailands Strände schöner sind, liegt wohl im Auge des Betrachters. Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass Thailand mit weit mehr Stränden lockt, die im Volksmund als „Paradiesstrände” bezeichnet werden.

Ein Strand in Thailand, der von Karstformationen umrahmt wird.

Das Nachtleben

Die wilden Nächte auf Bali spielen sich vor allem in der Ortschaft Kuta ab, die von vielen australischen Studenten während der Ferien angesteuert wird und damit als das indonesische Cancun gilt. Der lange Strand Kutas gilt als Balis Partystrand und nirgendwo anders auf der Insel wartet eine derart große Auswahl an Bars, modernen Night-Clubs, Restaurants und Massage-Salons. Als zweitgrößte Party-Destination der Insel gilt Seminyak, das mit Kuta über die berühmte Partymeile Jalan Legian verbunden ist. Der Großteil der Nachtclubs, Bars und Restaurants befindet sich allerdings in Seminyaks Straße Jalan Petitenget. Wilde Partynächte abseits der im Süden gelegenen Destination sind weitaus seltener zu finden. Gemütliche Bars am Strand oder entspannte Abende in stilvollen Lounges sind eher Bali als laute Clubnächte.

Thailand besitzt einige Urlaubsorte, die für ihre ausschweifenden Partymöglichkeiten berühmt-berüchtigt sind: Phuket, Pattaya, Hua Hin oder auch Bangkok warten mit kilometerlangen Walking Streets auf, auf denen sich eine Bar an die andere reiht. Allen voran die Partyhochburg Pattaya begeistert Feierwütige: An keinem anderen Ort Thailands reihen sich Clubs, Bars, Restaurants und allerlei Möglichkeiten zur Unterhaltung so dicht aneinander wie in dieser pulsierenden Partymeile. Ganz besonders bunt machen Thailands Nachtleben neben der schier endlosen Auswahl an Bars und Diskotheken in Bangkok auch die berühmten Full-Moon-Partys, die Ko Phangan jeden Monat aufs Neue zum Ziel zahlreicher Nachtschwärmer machen.

Im Gegensatz zu Bali lockt Thailand also mit einer breiteren Auswahl an Partymöglichkeiten, während sich die Auswahl auf Bali vorrangig auf die Ortschaften Kuta und Seminyak konzentriert.

Gruppe stößt mit Cocktails in einer Strandbar in Thailand an.

Die Sehenswürdigkeiten

Unzählige Wasserfälle und bunte Hindu-Tempel treffen auf Naturschönheiten wie etwa die üppigen Reisterrassen – wie viele Touristenattraktionen Bali auf seinem kleinen Raum verteilt, ist beachtlich. Die Insel zieht Besucher mit mehreren Sehenswürdigkeiten in den Bann. Ganz weit oben auf der Bucket-List vieler steht etwa der Uluwatu-Tempel, der etwas außerhalb von Kuta an Balis nordwestlicher Spitze über den Klippen thront, dicht gefolgt vom mystischen Monkey Forest in Ubud, der mit uralten Bäumen, magischen Tempeln und frechen Äffchen in den Bann zieht. Ein Abstecher auf den Kunstmarkt in Ubud steht ebenfalls auf der Bucket-List vieler Urlauber. Auch Balis Nachbarinseln Gili Islands oder Lombok bieten zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten.

Wenn die Gedanken nach Thailand reisen, bleiben sie oft vor dem Großen Palast samt seinem Königstempel Wat Phra Kaeo, dem Liegenden Buddha im Wat Pho oder dem gigantischen Chatuchack Market in der thailändischen Hauptstadt Bangkok stehen – ganz verständlich: Schließlich hält die Hauptstadt die größte Dichte an Sehenswürdigkeiten bereit. Zusätzlich werden diese Besuchermagneten von unzähligen Geheimtipps wie dem portugiesischen Viertel Thonbury oder auch kleineren Tempeln flankiert. 133 Nationalparks und über 500 Inseln mit eigenem Lokalkolorit bieten Aktivreisenden ein riesiges Spielfeld. Vor allem der Norden und der Osten Thailands gelten genauso wie die unzähligen Festlandstrände als weiße Flecken auf vielen touristischen Landkarten.

Während Bali mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Sehenswürdigkeiten auf kleinstem Raum punktet, die sich zudem leicht miteinander verbinden lassen, begeistert Thailand mit einer Vielfalt von Nationalparks und Inseln, die allesamt in ihre eigene Welt eintauchen lassen.

Der Monkey Forest Park auf Bali begeistert mit frechen Äffchen und Sehenswürdigkeiten.

Die Preise

Sowohl Bali als auch Thailand gehören zu jenen Ländern, die sich auch mit kleinem Budget bereisen lassen. Unterkünfte sind bereits ab etwa 15 Euro verfügbar, während eine vollwertige Mahlzeit ab rund einen Euro bei den Straßenständen mit Nationalgerichten zu bekommen ist. Allerdings fallen die Kosten für die Flüge nach Bali oftmals etwas höher als nach Thailand aus, was ebenso in der Reiseplanung zu berücksichtigen ist.

Fazit: Bali oder Thailand?

Sowohl Bali als auch Thailand haben ihren eigenen Charme. Auch wenn Thailand im direkten 1-zu-1-Vergleich möglicherweise etwas besser abschneidet, ist dies vor allem der Größe und der damit einhergehenden Abwechslung sowie den weiter gestreuten Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung geschuldet. Bali entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als die perfekte Destination für surfende Kulturliebhaber und Naturfreunde, die viel Wert auf eine individuelle Gestaltung der Auszeit legen. Thailand hingegen lässt Urlauber aus dem Vollen schöpfen und bietet eine unendliche Fülle an Auswahlmöglichkeiten, die eine Reise ganz im Zeichen der Vielfalt stehen lassen.

Autoren: Fineway-Team / Berit Sellmann

Letzte Aktualisierung: 03. Mai 2023